Bonnie - Balu der Beagle

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Bonnie
- aus Roquetas de Mar/Andalusien -
2005


Nachdem wir mein Problem mit der Schwanzbeißerei (fast) gelöst haben, kommen meine Leute auf den Gedanken, etwas hündische Gesellschaft könnte mir guttun. Nach einigen Fehlversuchen findet Dagmar über das zu dieser Zeit noch recht neue Internet eine nette Hündin in einem Tierheim in Roquetas de Mar/Andalusien: Olivia. Leider ist sie schon anderen Interessenten versprochen und die Vermittlerin legt Dagmar eine Hündin ans Herz, die Olivia von Aussehen und Charakter aufs Haar gleicht. Und tatsächlich, die beiden könnten Geschwister sein, so groß ist die Ähnlichkeit!

Nach anfänglicher Enttäuschung soll also Bonnie (damals Chica) zu uns kommen.
05.07.
Endlich ist es soweit: Bonnie zieht bei uns ein. Über ihre Vorgeschichte ist kaum etwas bekannt: Irgendwann wurde sie von einer Familie gefunden und aufgenommen, vor kurzem jedoch gemeinsam mit ihrem einjährigen Sohn im Tierheim abgegeben. Über die Gründe kann man nur spekulieren. Nach einer strapaziösen Autofahrt von über 2.000 km soll  sie nun bei uns ein neues Zuhause finden.

Wie alle vernachlässigten Tiere stinkt sie erbärmlich, das Fell ist an den längeren Stellen ziemlich verfilzt, so daß Dagmar die Schwanz- und Ohrenzottel kurzerhand abschneidet. Ansonsten ist sie zwar recht dünn, aber in einem überraschend guten Allgemeinzustand. Ein kleiner Wirbelwind, der meine Leute mit seinen Kapriolen oft zum Lachen bringt. Allerdings tut etwas Erziehung dringend not: Kaum im Haus angekommen, springt sie auf den Küchentisch! Findet Dagmar nun doch nicht so toll.
In  den ersten Stunden finde ich es ja ganz witzig, mit Bonnie durch Haus  und Garten zu toben; wir sind uns vom ersten Augenblick an sympathisch. Aber im Laufe des Abends geht sie mir doch ziemlich auf die Nerven. Wie kann man nur ständig so aufgedreht und gut gelaunt sein? Ich will  endlich meine Ruhe haben, menno!
Sogar Madame Buffy läßt es sich nicht nehmen, das neue Familienmitglied zu begrüßen. Sie ist zwar wenig begeistert von der “Konkurrenz”, platzt aber regelrecht vor Neugier. Einerseits faucht und schimpft sie, andererseits scharwenzelt sie ständig um Bonnie herum; manchmal trifft sogar Nase an Nase...

Micky geht ihr lieber aus dem Weg und hält sich überwiegend im “sicheren” Garten auf. Wie er den Einzug der Hausgenossin verkraftet, könnt Ihr hier lesen.

08.07.
Langsam legt  sich die anfängliche Aufregung und wir nähern uns einander an. Bei  unseren Spaziergängen hält Bonnie sich dezent zurück und läßt mir den Vortritt, so daß ich in Ruhe schnüffeln kann. Sie weiß noch nichts Rechtes mit Spaziergang anzufangen. Wird aber schon noch!

Leider ist sie noch nicht stubenrein, aber auch das klappt immer besser.

Gestern abend waren wir beide total geschafft und schliefen aneinandergeschmiegt bei Dagmar auf dem Sofa. Sie war von diesem Anblick derart fasziniert und berührt, daß sie kaum wagte, auch nur den kleinen  Zeh zu bewegen, um uns nicht zu stören. (Anmerkung der Redaktion zum Bild unten: Bonnies Bauch ist noch "nackig" von der Sterilisation.)
12.07.
Bonnie ist schon eine Woche bei uns - wie schnell die Zeit verfliegt! Sie fühlt sich offensichtlich wohl, obwohl sie sich manchmal etwas kläffig zeigt,  wenn ihr etwas unbekannt oder unheimlich ist. Die Kläfferei möchte Dagmar ihr natürlich gern abgewöhnen. Ob sie das wohl schafft?!

Unserer Tierärztin haben wir Bonnie auch schon vorgestellt - sie ist hellauf begeistert. Bonnie ist topfit und kerngesund, die Operationsnarbe von der Sterilisation vorbildlich, sämtliche Impfungen und Tests auf Mittelmeerkrankheiten sind durchgeführt und dokumentiert,  sogar eine Frontline-Behandlung gegen Flöhe und Zecken.

Die Betreuung durch unsere Nachbarin klappt viel besser, als wir erwartet haben. Jeden Tag darf Bonnie für einige Stunden mit Lucky und Finja toben und spielen, so daß sie immer ganz erschöpft ist, wenn Dagmar und ich von der Arbeit heimkommen. Also müssen wir uns keine Sorgen machen, daß Bonnie sich langweilt oder einsam fühlt.

Tja, vor wenigen Wochen noch hatte sie gar keine Familie mehr - und nun gleich zwei!
13.07.
Bonnie geht es nicht gut. Sie verweigert das Frühstück, erbricht und hat Durchfall. Bei den Nachbarn liegt sie nur unter der Eckbank und schläft. Wir hoffen, es ist nichts Ernstes, sondern schlichtweg eine Reaktion auf die Aufregungen der letzten Wochen. War wohl alles etwas viel: Abschiebung ins Tierheim, Sterilisation, Trennung von ihrem Sohn, dann die lange Reise, neue Umgebung, fremde Menschen, Geräusche und Gerüche, die Umstellung auf anderes Futter - da  kann der Magen schon mal verrückt spielen.

Aber sooooo schlimm kann es nicht sein: Am Abend hat Bonnie immerhin schon wieder genug Energie, um den armen Micky-Kater zu jagen. DAS gibt  garantiert Ärger!
06.08.
Bonnie hat sich gut eingelebt und an unseren Tagesablauf angepaßt. Sie liebt es, auf dem Sofa zu kuscheln. Aber sie tobt auch gern mit mir durch den Garten. Ja, Ihr werdet es kaum glauben: SIE bringt mir das Spielen bei!!! Zwar bin ich noch etwas unbeholfen und tollpatschig, aber es klappt von Mal zu Mal besser.

Wie Ihr seht, hätte es nicht besser kommen können. Dagmar hat ja monatelang darüber gegrübelt, ob es richtig ist, einen zweiten Hund ins Haus zu holen. Nun ist sie mehr denn je davon überzeugt und froh, daß  sie trotz der anfänglichen Mißerfolge durchgehalten hat.
September
Nach 2 Monaten ist Bonnie endgültig “angekommen”. Sie hat ihr neues Zuhause akzeptiert, hört auf ihren Namen - und ist einfach nur lieb, verspielt, unkompliziert und pflegeleicht.

Ich habe mir schon viel von ihr abgeschaut. So konnte ich z.B. mit diesen Kauknochen nie etwas anfangen. Jetzt aber weiß ich, wofür die Dinger gut sind! Spielen und miteinander Toben klappt schon ganz gut. Nur auf dem Sofa wird es manchmal etwas eng.

Alleinbleiben kann ich aber immer noch nicht, ohne die ganze  Nachbarschaft zusammenzuheulen. Mit dem Unterschied, daß ich jetzt (manchmal) eine Heul-Gefährtin habe, sehr zum Leidwesen meiner Leute. Eigentlich sollte Bonnie mir die Heulerei abgewöhnen; stattdessen stimmt  sie nun mit ihrem Piepsstimmchen in meinen “Gesang” ein.
Dezember 2006
Weihnachten  und Silvester findet Bonnie genau so doof wie ich. Die Aufregung schlägt  ihr gleich wieder auf den Magen, so daß über eine Woche lang  Fast-Nix-Fressen und Durchfall angesagt ist.

Obwohl der traditionelle Standort des Weihnachtsbaums normalerweise als Tobeplatz genutzt wird, ist er kaum in Gefahr. Bonnie ist das Ding  ziemlich unheimlich und sie hält respektvoll Abstand. Nur die Krippenfiguren findet sie toll. Die schleckt sie gleich begeistert ab,  als Dagmar die Krippe aufbaut.

Ihr erster Schnee beeindruckt sie nicht sonderlich. Schätze, sie kann gar nix damit anfangen. Obwohl - mit mir durch den verschneiten Garten  zu toben, macht ihr schon Spaß.
08.03.2008 Agility



Bonnie, Lisa und Nicki machen ab heute hier Agility. Dagmar ist ganz erstaunt, wie gut Bonnie (und die anderen natürlich) die einzelnen Übungen absolviert. Es sind insgesamt 7 Teilnehmer (erstaunlicher-weise alles Hundemädchen!), eine sehr nette Truppe, die eine Menge Spaß hat.
Heiligabend mit der Maus
An das Jahr erinnert sich Dagmar nicht mehr. Jedenfalls sind alle Zwei- und Vierbeiner bei André und Moni zum Weihnachtsessen eingeladen. Die Menschen lassen sich an der festlich gedeckten Tafel nieder, Lotta und  ich, Balu, machen es uns im Wohnzimmer bequem. Bonnie sitzt hinter Dagmars Stuhl; klar, wo auch sonst. Sie bleibt ja immer in ihrer Nähe.

Regungslos sitzt sie da und starrt in eine bestimmte Richtung. Auf Ansprache reagiert sie nur ganz kurz, um gleich wieder die Blickrichtung aufzunehmen. Anfangs versteht Dagmar nicht, was Bonnie so fasziniert. Doch dann geht ihr ein Licht auf: Vor einiger Zeit hat sie ihrem Sohn die Steiff-Tiere aus seiner Kindheit übergeben, die nun in der Ecke aufgestellt sind. Dabei u. a. die Maus aus der TV-Serie "Die Sendung mit der Maus". Diese Maus hat es Bonnie angetan, sie liebt nämlich Stofftiere (und  Kissen). Gefühlt stundenlang sitzt sie wie angenagelt da und fixiert die Maus, man kann ihre Gedanken förmlich sehen: Ich will die Maus! Aber  ich darf nicht. Ich will aber!

Dann trifft Bonnie eine Entscheidung: Plötzlich macht sie einen Satz auf die Stofftiere zu, schnappt sich die Maus, rennt ins Wohnzimmer, springt auf den Sessel und rollt sich ein, den Kopf auf ihrer Beute abgelegt. Das Gesicht strahlt regelrecht vor Zufriedenheit, die Augen blitzen triumphierend vor Stolz. Alle müssen herzhaft lachen und für den Rest des Abends darf sie die Maus behalten. Beim Abschied kann sie unbeschadet wieder zu ihren Stofftier-Kameraden zurück.
Krankengeschichte
2010 Magen-/Darmprobleme
Leider führen Bonnies Magen-/Darmprobleme immer wieder zur Sorge. Wir versuchen es mit Ausschlußdiät, Cortison-behandlung und Homöopathie - so wirklich helfen kann offenbar nichts. Die Cortisonbehandlung bekommt Bonnie überhaupt nicht. Das schlimme Bauchgrummeln bleibt zwar aus, aber sie wird schwer depressiv. Sie ist nicht mehr die fröhliche, lebenslustige Bonnie, sondern macht einen sehr leidenden Eindruck. Beim Spaziergang trottet sie nur noch wie eine alte Hunde-Oma hinter uns her. Deshalb brechen wir die Behandlung nach wenigen Monaten wieder ab. Spezialfutter vom Tierarzt (Hill’s Prescription Diet z/d) bringt auch keine Besserung; kostet nur viel Geld. Irgendwann geben wir das Rumprobieren auf und versuchen, mit Bonnies Magen-/Darmproblem zu leben. Oft geht’s ihr gut, manchmal hat sie  Bauchweh. Möglicherweise ist dies auch seelisch bedingt und Aufregung  schlägt ihr auf den Magen...
06/2013 Beißattacke
Beim Mittagsspaziergang begegnen wir einem Bekannten mit seinen beiden Hunden, die wir schon lange kennen: große Hündin (Schäferhundmix) aus Spanien und kleiner Rüde (Jack-Russel-Mischling), ebenfalls aus Spanien. Beide angeleint.

Bonnie (nicht angeleint) ist gut drauf, fordert die beiden zum Spielen auf, wälzt sich auf dem Boden; was die beiden auch zunächst ganz toll finden. Doch plötzlich kippt die Stimmung: Die Hündin packt Bonnie von oben an den Schultern und schüttelt sie wie ein Kaninchen. Trotz aller Bemühungen ihres Besitzers läßt sie einfach nicht los. Bonnie schreit wie am Spieß vor Todesangst.

Irgendwann, nach einer gefühlten Ewigkeit, läßt sie endlich von Bonnie ab, die so schnell sie kann zum Auto rennt. Sie zittert und steht unter Schock. Seltsamerweise ist gar kein Blut zu sehen...

Bei der Tierärztin dann die erschütternde Diagnose: Durch das heftige Schütteln hat sich die Haut von den Muskeln abgelöst. Also gibt es Schmerzmittel und einen Druckverband - mit Smilies, damit es nicht ganz so traurig aussieht (Kommentar der Tierärztin).

Zum Glück verheilen die Wunden relativ schnell. Aber der Schock sitzt tief. Sobald ein Hund auftaucht, der dieser Hündin ähnlich sieht, rennt Bonnie in Panik davon. Sie hat auch ihre Fröhlichkeit verloren, ist melancholisch und still geworden. Aber sie lebt und wird hoffentlich bald wieder die alte sein!

Nachtrag 2021
Wir haben zufällig erfahren, daß die Hündin im Oktober 2020 verstorben ist.
2014 Arthrose
...macht sich immer stärker bemerkbar. Mit einer mehrwöchigen Physiotherapie versuchen wir, die Schmerzen zu lindern. Leider geht das nicht ohne die Unterstützung von Cortison; allerdings möglichst gering dosiert.
17.01.2018
Wieder hat es Bonnie erwischt: Etwa 2 Tage lang mehr oder weniger Durchfall, bis es sich dann an diesem Abend zu schlimmen Durchfällen und Erbrechen steigert. Also am nächsten Morgen schnell zur Tierärztin. Dort gibt es 2  Spritzen und Spezialfutter zum Päppeln. Aber dieses Mal dauert es wesentlich länger, bis Bonnie sich wieder erholt. Gassi geht nur sehr langsam, Treppensteigen erfordert viel Kraft.

Die Ohren haben inzwischen ihren Dienst aufgegeben, der Rücken ist steif, das Fell sehr dünn geworden. Aber Bonnies Lebensfreude ist nach wie vor ungebrochen. Gelegentlich läßt sie sich noch zu ihren typischen Kapriolen hinreißen, soweit es die müden Knochen erlauben.
03/2018 Das Unfassbare geschieht
04.03. Sonntagabend
Bonnie wird ohne erkennbaren Grund unruhig. Schließlich übergibt sie sich heftig,  läuft weiter rastlos durch die Wohnung. Es scheint, als würde sie etwas  suchen. Nach etwa zweieinhalb Stunden schläft sie erschöpft in ihrem Korb ein.

05.03. Montag
Bonnie scheint wieder ganz normal. Die Mittagsrunde ist allerdings für sie zu anstrengend, deshalb gibt es nur einen kurzen Tripp um den Block. Aber bei den beiden Abendrunden läuft sie ganz normal mit, flitzt sogar wie ein junger Hund die Treppen hoch und bellt durchs Treppenhaus  (eigentlich verboten!).

06.03. Dienstag
Bonnie zeigt keine Auffälligkeiten. Anstelle des Mittagsgassis zu dritt darf sie auf die Wiese hinter dem Haus. Dort trottet sie langsam ihre Runden, erfreut sich an diversen Kaninchenhinterlassenschaften und vergessenen Hundeleckerchen, die da so rumliegen.

Bei der 18-Uhr-Runde ist sie aber wieder dabei, wenn auch sehr langsam. Ihre Abendmahlzeit frißt sie wie üblich mit gutem Appetit.

Zwischen 20.15 und 20.30 Uhr nimmt dann das Unglück seinen Lauf. Bonnie wird wieder unruhig, läuft ziellos durch die Wohnung. Nach einigen Minuten bleibt sie wie verloren und orientierungslos in der Küche stehen. Dagmar legt sie im Wohnzimmer aufs Sofa, wo sie auch still liegen bleibt.  Plötzlich dreht sie sich auf den Rücken - Dagmar denkt zuerst, sie macht wieder ihre üblichen Kapriolen. Leider ist es nicht so: Sie krampft so stark, daß Dagmar sie kaum festhalten kann. Sie erbricht und ist ab  diesem Moment nicht mehr ansprechbar.

Dagmar versucht verzweifelt, einen Tierarzt zu finden, der zu uns nach Hause kommt. Aber niemand ist dazu bereit. Über Umwege erhält sie die Telefonnummer des Mobilen Tiernotdienstes. Dort gibt es zuerst große Probleme mit der Kommunikation. Die Dame am Telefon versteht immer wieder unsere Postleitzahl falsch und sagt, unser Ort liege nicht im Betreuungsgebiet. Nach einer gefühlten Ewigkeit klärt sich dieses Mißverständnis aber und es wird ein Tierarztbesuch für  23 Uhr angekündigt.

Bonnies Zustand verschlechtert sich in dieser Zeit rapide. Sie versucht immer wieder  aufzustehen, aber ihre Beine tragen sie nicht mehr. Sie hechelt (ein  Zeichen für Schmerzen), kann offenbar nichts sehen. Der Atem geht schwer und  rasselnd.

Kurz vor 23 Uhr ruft der Tiernotdienst wieder an: Die Tierärztin ist unterwegs, es dauert aber noch etwa eine Dreiviertelstunde. Egal - Hauptsache, es  kommt überhaupt jemand!

Kurz nach Mitternacht ist die Tierärztin endlich da. Sehr liebevoll kümmert sie sich um Bonnie und stellt eine niederschmetternde Diagnose: Schlaganfall (Vestibularsyndrom; daher die plötzliche Blindheit) und eine geplatzte Milz; vermutlich aufgrund eines unentdeckten Tumors. Bauchraum und Lunge sind voller Flüssigkeit. Das Herz schlägt nur noch schwach.  Heilungschancen: 10 %. Eine Behandlung also völlig indiskutabel. Gegen  0.30 Uhr kann Bonnie endlich erlöst werden.

Dagmar ist mit den Nerven am Ende. Ihr war schon lange klar, daß Bonnie bald sterben wird, aber doch nicht unter diesen schrecklichen Umständen! Es war schier unerträglich, die arme Maus so leiden zu sehen, ohne helfen zu können. Die Schuldgefühle machen das Loslassen noch viel schwerer.

Am Abend des folgenden Tages erstrahlt der Himmel in einem atemberaubenden Farbenspiel - Bonnies Seele ist angekommen.
07.03.2018
Meine Seelenfreundin,
mein fröhlicher Clown,
mein geliebtes Sorgenkind.

Ich erinnere  mich noch sehr gut an den Tag, als ich Dich am Autobahnrastplatz in Empfang nahm.
Es war für uns beide Liebe auf den ersten Blick.

Jeden Tag brachtest Du mich mit Deinen lustigen Kapriolen zum Lachen. Du hast mein Leben mit Licht, Freude und Leichtigkeit bereichert. Meine Liebe erwidertest Du mit unerschütterlichem Vertrauen. Unsere Verbindung zueinander war etwas ganz Besonderes, Einzigartiges. Ich danke Dir, daß  ich das erleben durfte.

Trotz Deiner schwachen Gesundheit und vieler Widrigkeiten hast Du Dir stets Dein bezauberndes Wesen und Dein Lächeln bewahrt.

Fast 13 Jahre warst Du immer an meiner Seite.
Eine lange Zeit - dennoch viel zu kurz.
Nun trennen  sich unsere Wege für immer. Ich hoffe, die schönen Erinnerungen an  unsere gemeinsame Zeit werden die grenzenlose Trauer bald lindern.

Ich danke Dir für 14 Jahre bedingungsloser Liebe.
Nachtrag
Im Nachhinein betrachtet fängt Bonnies Verfall schon viel früher an. Immer öfter verhält sie sich ungewohnt merkwürdig. So nimmt sie z.B. plötzlich Wattestäbchen von der Straße auf; die haben sie früher überhaupt nicht interessiert. Oder eine Glasscherbe, an deren Innenseite wohl noch Reste von Joghurt o.ä. kleben. Zum Glück ist sie zu groß zum Runterschlucken, so daß Dagmar sie ihr sofort aus der Schnauze nehmen kann. Nicht auszudenken, was passiert wäre, wenn...

Oder beim Treppensteigen. Normalerweise läuft Bonnie voraus und ist als erste im Dachgeschoß. Dann plötzlich macht sie immer öfter mitten auf der Treppe kehrt und läuft in die entgegengesetzte Richtung zurück, einmal sogar bis runter in den Keller. Dort irrt sie völlig orientierungslos umher und muß von Dagmar hochgetragen werden.

In den letzten Monaten nimmt sie auch nicht mehr am Familienleben teil. Meistens schläft sie in ihrem Korb. Auch aufs Sofa will sie nicht mehr; dabei konnte sie früher gar nicht nah genug bei Dagmar liegen.

Ja, der Alterungsprozeß ist schleichend, die Anzeichen kaum  realisierbar. Vielleicht auch, weil man es eigentlich nicht wahr haben  will...
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aktualisiert am: 14.04.2024
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